Neun von zehn Industrieunternehmen haben aktuell mindestens ein Transformations- oder Restrukturierungsprogramm am Laufen oder für die kommenden zwölf Monate geplant. Nicht nur Konzerne transformieren im großen Stil, auch der Mittelstand „zieht nach”, wie unsere Studie zeigt.
Denn schaut man sich die von den Unternehmen erwartete Entwicklung in 2025 über Umsatz, EBIT und Personal an, dann zeigt sich: Besonders mittelgroße Unternehmen mit einem Jahresumsatz im Bereich von 500 Millionen bis einer Milliarde Euro, beziehungsweise zwischen 1.000 und 5.000 Mitarbeitern, blicken pessimistisch auf die kommenden zwölf Monate. Vor allem in Süddeutschland, wo viele mittelständische Produzenten angesiedelt sind, etwa aus dem Maschinenbau oder der Automobilindustrie, sind die Prognosen negativ.
Viele Unternehmen können schon jetzt keine tiefen Einschnitte mehr verhindern. Von Gehaltsreduktionen über Personalabbau bis hin zu Standortverlagerungen – in den Ausblicken für das Gesamtjahr 2025 ist „alles drin”. Insbesondere die Automobilindustrie ist betroffen: 68 Prozent der Hersteller und Zulieferer geben an, in den kommenden zwölf Monaten Entlassungen inklusive sozialverträglicher Kündigungen vorzunehmen. Über 60 Prozent der Unternehmen planen Standortverlagerungen, und bei mehr als 70 Prozent sind Kürzungen bei Boni und flexiblen Gehaltskomponenten vorgesehen.
Im Durchschnitt planen die Unternehmen, 16 Prozent ihrer Kosten einzusparen. Die größten Einsparpotenziale sehen sie dabei in den Produktionskosten einschließlich direkter Personalkosten (56 Prozent), gefolgt von Materialkosten (54 Prozent) und schließlich Personalkosten in der Verwaltung (45 Prozent). Erreicht werden sollen diese Einsparungen vor allem durch Automation und Produktivitätssteigerungen.