Inwiefern verändern sich die Anforderungen an die Arbeitswelt? Welche Rolle spielt Diversität hierbei? Und wie kann man sich als Arbeitgeber in Zeiten des Fachkräftemangels von anderen Unternehmen abheben? Diese und weitere Fragen beantwortet Sabine Abfalter, CFO bei der Raiffeisen Bank International AG (RBI), im Interview.
Frau Abfalter, was ist das People-Thema, das Sie im Finance-Bereich derzeit am meisten beschäftigt?
ABFALTER Wir arbeiten in einem People-Business, viele unserer täglichen Themen betreffen also People. Eine interessante Entwicklung, die mich aber seit längerer Zeit beschäftigt: Viele Fachbereiche gewinnen laufend an Komplexität. Denken wir zum Beispiel an die Regulatorik. Der relative Anteil an Expertinnen und Experten mit hohem Spezialisierungsgrad ist also signifikant höher als noch vor wenigen Jahren. Die eigentliche Herausforderung liegt für uns darin, Personen zu entwickeln, die trotz steigender Komplexität den Überblick behalten, Gesamtzusammenhänge ausreichend detailliert verstehen und damit auf allen Ebenen zu einer verbesserten Entscheidungsfindung beitragen.
Sehen Sie veränderte Anforderungen von Mitarbeitenden, z.B. jüngerer Generationen, in Ihrem CFO-Verantwortungsbereich – und wie reagieren Sie darauf?
ABFALTER Die Arbeitsgewohnheiten haben sich in den letzten Jahren stark verändert oder sagen wir besser diversifiziert. Mitarbeitende haben konkrete und voneinander abweichende Vorstellungen darüber, wie, wie viel und von wo aus sie arbeiten möchten. Wir versuchen hier als Arbeitgeber flexibel zu sein und Rahmenbedingungen zu schaffen, die hybride und unterschiedliche Arbeitsweisen ermöglichen und gleichzeitig effektive Zusammenarbeit in Teams fördern.