Think global, act local – wie sich Unternehmen erfolgreich durch den dynamischen Weltmarkt navigieren

Die strukturelle Kosten- und Ergebnisoptimierung steht in der produzierenden Industrie erstmalig ganz oben auf der Managementagenda. Für zwei Drittel der im Rahmen der fünften CxO Priorities Study befragten mehr als 420 Vorständinnen und Vorstände großer international agierender Industrieunternehmen ist Kostenoptimierung derzeit absolutes Topthema. Denn eine sich schnell entwickelnde globale Wirtschaft erfordert es, dass Unternehmen ihr mit angepassten Strategien begegnen, um Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum aufrechtzuerhalten.

Weltweit schaffen Unternehmen neue Arbeitsplätze und bauen Personal auf – nur leider nicht in Deutschland. Das Wachstum findet hauptsächlich im Ausland statt, und um sich durch eine solche de-globalisierende Welt zu navigieren, werden transnationale Strukturen etabliert. Wertschöpfung und Produktentwicklung verlagern sich zunehmend in Wachstumsmärkte, angetrieben von dem Wunsch nach kürzeren Lieferketten, attraktiven lokalen Bedingungen und Kosteneinsparungen. 

Unternehmen müssen schneller werden, um den Anschluss nicht zu verlieren

Auch die Geschwindigkeit von Markteinführungen und der Entwicklung entsprechender Einkaufs-, Produktions- und Vertriebsstrukturen soll zunehmen, mit der Tendenz zu „China Speed“. Rund 20 Prozent schneller wollen die befragten Unternehmen im gesamten Innovationszyklus werden, um ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter auszubauen.  

Doch wie können sie konkret vorgehen, um in den immer verzweigteren Strukturen erfolgreich zu bleiben und dabei ihre Qualitätsstandards nicht zu verlieren? 

Vier Erfolgsfaktoren für Wachstum im de-globalisierten Wettbewerb

Aus Hunderten von persönlichen Interviews haben sich vier Erfolgsfaktoren herauskristallisiert, um in einem digitalen, de-globalisierten und dynamischen Weltmarkt zu bestehen und internationale Zusammenarbeit meistern zu können:  

1. Neuer organisatorischer Aufbau: Es reicht nicht einfach aus, ein neues Werk in Asien zu eröffnen – es muss auch für eine optimale Zusammenarbeit mit dem Headquarter gesorgt sein. Dazu braucht es regionale Kompetenzzentren, die autonom und flexibel agieren, spezifische Marktanforderungen bedienen und gleichzeitig internationalen Standards entsprechen.  

2. Angepasste Governance: Richtlinien und Prozesse, die sowohl global als auch lokal effizient funktionieren, gehören zum Gelingen eines dezentralisierten Ansatzes dazu, sollten aber auch individuelle Gestaltungsspielraume für regionale Arbeitskulturen offenlassen. 

3. Einheitliche IT-Systeme: Die Grundlage für eine effiziente Zusammenarbeit in neu gebildeten globalen Teams liegt in einheitlichen IT-Systemen und digitalen Plattformen. Diese ermöglichen eine internationale, digitale und effiziente Projektkoordination sowie eine nahtlose Kommunikation. 

4. Menschen und Kompetenzentwicklung: Der vierte und entscheidende Faktor ist die Fähigkeit, Mitarbeitende durch Veränderungen zu führen und miteinzubeziehen. Es lohnt sich, in die Weiterbildung lokaler Führungskräfte und Mitarbeitenden zu investieren, denn diese kennen ihre Region bestens und können effektiv agieren.  

Globale Strukturen, lokales Wachstum

Industriekonzerne mit Hauptstandort in Deutschland investieren größenbereinigt zwar noch immer etwa 60 Prozent ihrer Kapitalaufwendungen im eigenen Land – das bedeutet aber auch, dass ein relevanter Teil ins Ausland und dort in Wachstumsinvestitionen fließt. Der Trend geht also dahin, dass Unternehmen die Märkte zunehmend direkt aus den Regionen heraus mit eigenen Standorten bedienen und vor Ort wachsen. Das ist Chance und Herausforderung zugleich und setzt voraus, dass die Organisation so strukturiert ist, dass die Regionen autonomer vom Headquarter agieren können.  

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