Artikel

Digitalisierung: Ganzheitliche Transformation erfolgreich realisieren

Die steigende Bedeutung von einzigartigen, differenzierenden Produkten und Services, die weitreichende Vernetzung von Menschen, Geräten und Systemen sowie der Wandel in der Arbeitswelt üben einen starken Druck auf unternehmerisches Handeln aus. Gleichzeitig beeinflussen diese Aspekte die Strategien und Geschäftsmodelle von Betrieben nachhaltig. Verantwortliche stehen vor der Herausforderung, aus einer Vielzahl an (digitalen) Megatrends die relevanten Entwicklungen rechtzeitig zu identifizieren sowie einen ganzheitlichen Ansatz für die eigene Organisation als Antwort auf sich verändernde Rahmenbedingungen abzuleiten. Aufgrund der vermeintlichen Komplexität dieser Aufgabe neigen Unternehmen häufig dazu, „Use Case Hunting“ zu betreiben: Sie betrachten einzelne, leicht greifbare Themen selektiv, anstatt die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten gesamthaft zu bewerten und eine wirksame Digitalisierungsstrategie zu entwerfen.

Dies hat oftmals zur Folge, dass Unternehmen wichtige Digitalisierungsinitiativen nach kurzer Zeit wieder einstellen. Die erhofften Potenziale aus der digitalen Transformation werden nicht im gewünschten Maße realisiert, Investitionen verpuffen in groß angekündigten Leuchtturmprojekten – und gleichzeitig schwinden die Motivation und das Commitment der Belegschaft zur erfolgreichen Digitalisierung.

Das Kernproblem zahlreicher Digitalisierungsinitiativen ist, dass die einzelnen Projekte, aus denen sie bestehen, isoliert voneinander geplant und durchgeführt werden. Die Verantwortlichen betrachten zeitliche und inhaltliche Abhängigkeiten und Wirkungsweisen untereinander meist nicht ausreichend. Oftmals ist zudem die Unternehmensstrategie nicht klar, so dass ein übergeordneter Rahmen fehlt, der eine ganzheitliche Herangehensweise an die digitale Transformation strukturiert.

Erfolgreiche Unternehmen profitieren von einem integrierten Digitalisierungsansatz statt opportunistischer Einzelinitiativen.

Hier setzt das Horváth & Partners Digital Strategy Framework an. Es gibt den Rahmen für einen strukturierten und agilen Prozess zur Definition einer individuellen, ganzheitlichen Digitalisierungsstrategie vor, der bereits in zahlreichen digitalen Transformationsprojekten erfolgreich angewandt wird.

Unternehmensstrategie und digitale Strategie in Einklang bringen

Der Erfolg einer digitalen Strategie hängt vor allem von ihrer Durchgängigkeit und Verzahnung im gesamten Unternehmen ab. Eine wirksame digitale Strategie muss insbesondere drei Ebenen adressieren: Die Geschäftsebene, die Funktionsebene und die Prozessebene.

Unser Digital Strategy Framework gibt den Rahmen für eine ganzheitliche Digitalisierungsstrategie vor.
  1. Geschäftsstrategie: Die Ausrichtung der digitalen Strategie auf die Geschäftsstrategie sichert eine ganzheitliche und top-down-getriebene Transformation. Vor allem bei der Umsetzung radikaler Neuerungen ergeben sich maßgebliche Chancen durch eine zentrale Steuerung und somit optimierten Ressourceneinsatz.
    Zu berücksichtigen ist hier die frühzeitige Identifikation von möglichen konfliktären Steuerungsimpulsen, die zunächst in Einklang gebracht werden müssen.
     
  2. Funktionen: Die Verankerung der digitalen Strategie auf funktionaler Ebene ermöglicht einen iterativen Veränderungsprozess, bei dem die Unternehmensfunktionen als maßgebliche Treiber agieren. Insbesondere bei geringem Digitalisierungsgrad können so durch hohes Commitment innerhalb der Funktionen schnell erste vorzeigbare Effekte erzielt werden.
    Die Herausforderung hier ist es, die Bildung von digitalen Silos, unterschiedlichen digitalen Mindsets und Mehrfachinvestitionen zu vermeiden.
     
  3. Prozesse: Die Implementierung der digitalen Strategie auf Ebene der End-to-End-Prozesse mit Fokus auf die digitale Kundenperspektive ermöglicht eine ganzheitliche Prozessoptimierung entlang der Wertschöpfungskette und führt zu einer vereinfachten funktionsübergreifenden Zusammenarbeit.
    Zu beachten ist, dass die Digitalisierung der sekundären Wertschöpfungskette in den Hintergrund rücken kann. Auch die Verteilung des Budgets sowie der Verantwortlichkeiten ist eine Herausforderung, die gesteuert werden muss.
     

Den Status quo verstehen und das zukünftig passende digitale Geschäftsmodell identifizieren

Entscheidend für den Aufsatz einer nachhaltigen digitalen Strategie ist das genaue Verständnis des Status quo hinsichtlich des aktuellen Geschäftsmodells und des digitalen Reifegrads des eigenen Unternehmens. Erst eine tiefgreifende Analyse und die zu erzielende Transparenz bezüglich der eigenen Ausgangssituation kann ein gesamthaftes Zielbild des zukünftigen Geschäftsmodells und der zu hebenden Potenziale der Digitalisierung herstellen. Unternehmen müssen die digitale Strategie hierbei als integralen Bestandteil zur Unterstützung des zukünftigen Geschäftsmodells sehen.

Zielführend ist eine Analyse der gesamten Wertschöpfung, um zu identifizieren, wo Mehrwert generiert wird und an welcher Stelle eine hohe Prozesskomplexität vorliegt. So können Organisationen das Leistungsportfolio näher an die individuellen Kundenbedürfnisse ausrichten und potenzielle Stellschrauben zur Verschlankung und Externalisierung ableiten. Insbesondere die Intensivierung des Partnerings entlang der gesamten Wertschöpfungskette und der Aufbau von Ökosystemen eröffnen neue Möglichkeiten.

Dieses Vorgehen dürfen Verantwortliche nicht als einmalige Aufgabe sehen, sondern müssen es als kontinuierlichen und iterativen Prozess etablieren, um so fortlaufend Verbesserungen zu erkennen, zu bewerten und Adjustierungen vorzunehmen.

Potenziale erkennen und den digitalen Wandel vorantreiben

Eine gesamthafte Betrachtung und Verzahnung der digitalen Strategie über alle Ebenen des Unternehmens hinweg ermöglicht eine integrierte Digitalisierung, die auf eine ganzheitliche Transformation abzielt. Ein dynamisch gesteuerter Digitalisierungsansatz macht geringere Transaktionskosten und eine Optimierung des Gesamtportfolios mit Ausrichtung auf die individuellen Kundenbedürfnisse möglich.

Eine ganzheitliche Digitalstrategie wirkt nachhaltig auf wesentliche Stellhebel im Unternehmen.

Unternehmen können Entscheidungsprozesse optimieren, indem sie mittels künstlicher Intelligenz Einsparungspotenziale identifizieren, die bisher unerkannt blieben. Zudem können sie ihr Geschäftsmodell weiterentwickeln, da sie sich durch die Individualisierung und Flexibilisierung von Produkten oder Services auf echte Kundenbedürfnisse fokussieren und neue Kundengruppen erschließen können. Die Entwicklung skalierbarer Geschäftsmodelle auf Basis digitaler Ökosysteme führt außerdem zu einer Steigerung des Marktanteils durch neue Produkte, Märkte und Zielgruppen. Darüber hinaus können Produkte und Services mittels Prediction Modelling maßgeschneidert entwickelt werden, was zu einem verbesserten Leistungsportfolio führt. Daneben schafft die Etablierung von Digital Labs, Start-ups und Innovation Hubs innerhalb des Unternehmen sowie der Aufbau eines Partner-Ökosystems gezielte Strukturen für stärkere Innovation. Auch Prozesse werden durch Digitalisierung und Automatisierung auf Basis von Machine Learning und Robotics signifikant verbessert.

Haben wir Ihr Interesse geweckt?

Gerne unterstützen wir Sie dabei, die digitale Transformation Ihres Unternehmens ganzheitlich zu betrachten und umzusetzen – kommen Sie auf uns zu!

Thamm, J.