Studie

Transferpreisstudie 2021

Konzerninterne Dienstleistungen – Empirische Erkenntnisse zu Transferpreis- und Steuerungsaspekten

Nach unseren Studien aus den Jahren 2015 und 2018 widmen wir uns nun zum dritten Mal gemeinsam mit Flick Gocke Schaumburg der Erhebung grundsätzlicher Gestaltungsparameter von Transferpreissystemen. Hierfür haben wir 105 CFOs sowie Führungskräfte aus den Bereichen Finanzen, Controlling und Steuern unterschiedlicher Branchen befragt. Ihre Antworten machen interessante Entwicklungen deutlich.

Mit zunehmender Erfahrung im Umgang mit den infolge des BEPS-Aktionsplans der OECD/G20 geänderten steuerlichen Bedingungen hat sich der Fokus der Betriebsprüfungen erweitert. Standen zunächst die wertmäßig meist dominierenden Warenlieferungen im Vordergrund, so gewinnt inzwischen auch die Prüfung anderer Transaktionen, insbesondere die des Dienstleistungsverkehrs, deutlich an Bedeutung. Das geht mit erheblichen Organisations- und Prozessveränderungen innerhalb der Unternehmen einher, die wiederum zu einer Ausweitung des konzerninternen Dienstleistungsverkehrs führen. Die zunehmende Digitalisierung von Geschäftsmodellen und -prozessen erlaubt es, international noch stärker verteilte Wertschöpfungsketten aufzubauen. Gleichzeitig können Kompetenzen weiter gebündelt und den Konzerngesellschaften in Form von Shared Services zur Verfügung gestellt werden. Beides führt zu einer Ausweitung der konzerninternen Dienstleistungsverrechnung.

Vor diesem Hintergrund fokussieren wir uns in dieser Studie neben allgemeinen Entwicklungen im Transferpreisumfeld insbesondere auf das Thema Dienstleistungsverrechnung. Die damit zusammenhängenden steuerlichen Probleme, derartige Verrechnungen dem Grunde und der Höhe nach zu rechtfertigen, und die angewendeten Transferpreismethoden haben wir ebenso untersucht wie die vielfältigen betriebswirtschaftlichen Schwierigkeiten. Wie schon in den vorangegangenen Studien sind wir auch in dieser Untersuchung auf aufschlussreiche Zusammenhänge gestoßen – aber bilden Sie sich gerne selbst ein Urteil!

Ausgewählte Ergebnisse im Überblick:

  • Für 84 Prozent der befragten Unternehmen dominiert die steuerliche Rechtssicherheit alle anderen Zielsetzungen im Zusammenhang mit der Transferpreisgestaltung. Die steuerliche Optimierung tritt zunehmend in den Hintergrund.
  • Bei der Bestimmung der Transferpreise von Vorprodukten, Fertigprodukten und Handelsware verwendet die Mehrzahl der Studienteilnehmer (61 Prozent bzw. jeweils 33 Prozent) die Kostenaufschlagsmethode.
  • Der Großteil der Unternehmen gibt an, dass die Erbringung von Dienstleistungen im Konzernverbund künftig noch stärker zentralisiert erfolgen wird (46 Prozent „Stimme eher zu“, 26 Prozent „Stimme zu“). Kosteneffizienz wird als häufigster Grund hierfür genannt.
  • Abgesehen vom F&E-Bereich, dessen Leistung 12 Prozent der Studienteilnehmer noch als vollständig intransparent ansehen, herrscht weitestgehend Klarheit darüber, welche Leistungen konzernintern erbracht werden.
  • Allerdings berichten nur 8 Prozent von einer eindeutig ermittelbaren Kostenbasis konzerninterner Dienstleistungen. Die Mehrheit der übrigen Teilnehmer sieht die Kosten der internen Dienstleistungen sogar als eher oder vollständig intransparent an.
     
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