CFO-Wechsel werden häufiger – nur jede vierte Position geht an eine Frau

  • Mehr CFO-Wechsel als in den Vorjahren
  • Nur knapp ein Viertel der neu besetzten Stellen ging 2024 an Frauen

Mit einer höheren Zahl an CFO-Wechseln in 2024 als noch in den Vorjahren erlebt der Finanzbereich vieler Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz eine spürbare Veränderung. Eine aktuelle Studie der Managementberatung Horváth „2024 CFO Turnovers“ zeigt dabei interessante Trends auf.

77 Prozent der neu eingestellten CFOs sind Männer – ein klares Zeichen dafür, dass Frauen in dieser Schlüsselrolle nach wie vor unterrepräsentiert sind. „Trotz aller Fortschritte in der Gleichstellung bleibt die CFO-Position nach wie vor männlich dominiert. Hier gibt es eindeutig noch Handlungsbedarf“, sagt Daniel Müller, Associate Partner bei Horváth.

Durchschnittsalter von knapp über 50 Jahren

Im Durchschnitt sind die Neuzugänge knapp über 50 Jahre alt und weisen dementsprechend in den meisten Fällen ein hohes Maß an Erfahrung auf. Bei der Ausbildung überwiegt der Anteil derer mit einer akademischen Qualifikation. 92 Prozent verfügen über Abschlüsse, die über das Bachelor-Niveau hinausgehen, wie Master, Diplom, Staatsexamen oder MBA. Neun Prozent haben sogar promoviert. Fachlich kommen fast alle (95 Prozent) aus den Wirtschaftswissenschaften.

„Nahezu alle CFOs haben eine sehr gute akademische Ausbildung absolviert. Darüber hinaus sind umfangreiche finanzwirtschaftliche Kenntnisse für die CFO-Position nach wie vor ausschlaggebend. Sie sind die Basis, um Unternehmen erfolgreich zu steuern und Transformationen zu gestalten. Die aktuell steigende Nachfrage nach technischen Abschlüssen zeigt sich demnach noch nicht in den Führungspositionen von Finanzorganisationen“, so Daniel Müller.

Neue CFOs kommen meist von außerhalb

70 Prozent der neuen CFOs wurden extern rekrutiert und jede dritte Neubesetzung kommt aus einer branchenfremden Umgebung. Dies deutet darauf hin, dass Unternehmen verstärkt auf externe Expertise und neue Perspektiven setzen, um den wachsenden Anforderungen an die Finanzführung gerecht zu werden. Besonders viele Neubesetzungen gab es 2024 im Bereich Handel, Medien und Konsumgüter. 31 Prozent der Neueinstellungen entfallen auf diese Branche. Dahinter folgt der Industriegüter- und Hightech-Sektor mit 23 Prozent. Hinzu kommt, dass nur ein Fünftel der Finanzvorstände aus dem Ausland eingestellt wird. Das zeigt wiederum, dass Unternehmen bei der Besetzung von CFO-Positionen nach wie vor stark auf nationale Finanzexperten vertrauen.

Der Anteil der Neueinstellungen bei Interim-CFOs liegt 2024 bei bemerkenswerten sechs Prozent. „Die Nachfrage nach erfahrenen Interim-Managern steigt spürbar, da Unternehmen zunehmend flexible und schnell einsetzbare Führungskräfte benötigen. In einem dynamischen wirtschaftlichen Umfeld ermöglicht dies eine schnelle Reaktion auf Veränderung und die Überbrückung von Vakanzen“, so Horváth-Experte Kai Grönke, Partner bei Horváth. Die Entwicklung der Mitarbeitenden und der Aufbau neuer moderner Kompetenzen zählen auch zu den zentralen strategischen Maßnahmen der diesjährigen Horváth CFO-Study 2025. „Wir beobachten, dass Unternehmen zunehmend Interim-Manager einsetzen, um spezifische Kompetenzlücken zu schließen und sich in einer volatilen Welt zukunftssicher aufzustellen“, ergänzt Grönke.

Über die Studie

Für die Studie „2024 CFO Turnovers“ hat die Managementberatung Horváth öffentlich kommunizierte Neueinstellungen von CFOs innerhalb der DACH-Region im Zeitraum vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024 analysiert.

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