Deutschland ist EU-weit führender Stahlproduzent und rangiert global an siebter Stelle der größten Herstellernationen. Dazu hat Stahl-Topmanager Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann einen großen Teil beigetragen. Der langjährige Salzgitter-CEO ist jetzt für die internationale Managementberatung Horváth als Senior Advisor und Botschafter in den Bereichen Green Transformation, Corporate Transformation, Wasserstoff, Maschinenbau sowie Metals & Mining tätig. Seit seinem 1980 abgeschlossenen Studium der Eisenhüttenkunde an der RWTH Aachen ist er der Branche fest verbunden. Nach einer Zwischenstation bei den Klöckner-Werken wurde Fuhrmann 1996 Vorstand bei der Preussag Stahl AG, die zwei Jahre später zur Salzgitter AG umfirmierte. Durch gezielte Diversifikation mithilfe von Übernahmen und Beteiligungen sowie die konsequente strategische Ausrichtung des Konzerns gelang es, den zweitgrößten deutschen Stahlkonzern zu einem überdurchschnittlich profitablen und finanziell extrem soliden Unternehmen zu formen. 2011 wurde der promovierte Ingenieur zum Vorstandsvorsitzenden ernannt und gab das Amt 2021 mit einem Rekordergebnis ab. Fuhrmann ist weiterhin Senatsvorsitzender der Fraunhofer-Gesellschaft, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes der deutschen Stahlindustrie, Mitglied des Klima- und Umweltbeirates der Europäischen Investitionsbank und hält mehrere Aufsichtsratsmandate.
„Wir sind glücklich und stolz, Heinz Jörg Fuhrmann als Senior Advisor gewonnen zu haben. Von seiner Expertise in den Bereichen Transformation und Wasserstoff sowie der jahrzehntelangen Managementerfahrung in der Metallindustrie und dem Maschinenbau werden unsere Kundenunternehmen enorm profitieren“, sagt Altfrid Neugebauer, Vorstandsmitglied von Horváth.
„Ich freue mich auf eine intensive Zusammenarbeit mit den Horváth-Beratungsteams, die es in meinen Augen hervorragend verstehen, Strategien und Transformationsprogramme branchenspezifisch zu erarbeiten und diese erfolgreich umzusetzen“, so Heinz Jörg Fuhrmann.
Metallindustrie steht vor großer Umwälzung
Metallhersteller stehen unter enormem Druck, ihre Produktion zu dekarbonisieren. Ein Viertel der gesamten industriellen CO2-Emissionen fällt auf die Erzeugung von Eisen und Stahl. Gemäß EU-Ziel „Fit for 55“ sollen die Gesamtemissionen bis 2030 um 55 Prozent gesenkt werden im Vergleich zum Ausstoß 1990. Bis 2050 soll Klimaneutralität erreicht werden. Die Bundesregierung setzt sich ein noch ehrgeizigeres Ziel, nämlich eine 65-prozentige Reduktion bis 2030 – eine Mammutaufgabe, insbesondere für die Grundstoffindustrie. Dazu kommt, dass die Abnehmer schon jetzt emissionsarme Produkte fordern, um neuen Nachhaltigkeitsvorgaben – unter anderem resultierend aus der EU-Taxonomie – gerecht zu werden. Dies gilt nicht nur für Automobilproduzenten und deren Zulieferer, sondern auch für andere wichtige Branchen wie die Hausgerätehersteller. Um die Produktion „grün“ zu gestalten, wird auf steigende Wasserstoffmengen sowie Sekundärstahl mittels Schrott-Recycling gesetzt. Die Stahlhersteller sehen sich wie viele energieintensive Produzenten mit massiven Rohstoffengpässen und -preissteigerungen konfrontiert. Unternehmen der Metallerzeugung und -verarbeitung verzeichnen nach Fahrzeugbauern die höchsten Kosten für Materialaufwendungen, mit zwei Dritteln des Gesamtumsatzes.