- Ein Drittel der Autobesitzer, die in den nächsten 2-3 Jahren einen Neuwagen kaufen wollen, setzen entschieden auf ein E-Fahrzeug
- Weitere 25 Prozent ziehen ein BEV-Modell in Erwägung
Trotz der noch immer schwächelnden Nachfrage nach Elektroautos können sich immer mehr deutsche Autobesitzer den Kauf eines batteriebetriebenen Fahrzeugs vorstellen. Mehr als die Hälfte (58 Prozent) derjenigen, die in den nächsten zwei bis drei Jahren einen Neukauf planen, zieht ein Elektromodell zumindest in Betracht. Das sind fast doppelt so viele wie im April 2024. Davon sprechen sich 33 Prozent ganz entschieden für ein E-Modell aus. Dies sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung der der Managementberatung Horváth in insgesamt 13 internationalen Märkten.
Die Detailanalyse in der deutschen Stichprobe zeigt einen großen Unterschied der Kaufpräferenz zwischen Besser- und Normalverdienenden: Während 80 Prozent derjenigen mit einem Jahreseinkommen über 100.000 Euro den Kauf eines E-Autos in Erwägung ziehen, sind es bei denjenigen mit einem Jahreseinkommen unter 50.000 Euro hingegen 22 Prozentpunkte weniger.
Anteil der Technologiegegner deutlich gesunken
Gleichzeitig sinkt die Zahl der überzeugten Elektrogegner: Nur noch 20 Prozent der Befragten schließen den Kauf eines E-Autos grundsätzlich aus. Im April 2024 war es noch mehr als jeder Zweite. Besonders gering ist die Ablehnung bei den Besserverdienenden. Nur neun Prozent von ihnen lehnen den Kauf eines E-Autos klar ab, bei den Normalverdienenden sind es 19 Prozent.
„Unsere Studie zeigt, dass die Offenheit für Elektroautos zuletzt weiter gestiegen ist“, sagt Georg Mrusek, Automotive-Experte bei Horváth. „Damit sich dieser Trend auch in tatsächlichen Verkäufen niederschlägt, müssen die Hersteller die zentralen Bedenken der Kundschaft adressieren und mit überzeugenden Modellen und Lösungen Vertrauen schaffen."
Kaufhindernis vor allem zu hohe Anschaffungskosten
Für die steigende Kaufbereitschaft gibt es vor allem drei Gründe. 38 Prozent der Befragten überzeugt die Nachhaltigkeit von Elektroautos und 16 Prozent die Leistung. Für 15 Prozent sind die steigenden Preise für Benzin und Diesel eine Motivation zum Umstieg auf E-Mobilität.
Umgekehrt sprechen aus Sicht der Kundschaft derzeit noch vor allem vier Argumente gegen den Kauf eines Elektroautos. Für 28 Prozent ist der Preis einfach zu hoch. Weitere 17 Prozent halten die Reichweite der Fahrzeuge für zu gering. Hinzu kommt die unzureichende Ladeinfrastruktur: 16 Prozent fehlt eine Lademöglichkeit zu Hause oder am Arbeitsplatz, 13 Prozent vermissen öffentliche Ladepunkte.
Trotz hoher Preissensibilität schrecken viele Fahrer auch vor dem Kauf eines gebrauchten Elektroautos zurück. 56 Prozent der Befragten halten sie nicht für gleichwertig mit einem Gebrauchtwagen mit Verbrennungsmotor. Drei Gründe sind dafür ausschlaggebend. Jeweils 18 Prozent sorgen sich um die Haltbarkeit der Batterie und mögliche Kosten für einen Austausch. Hinzu kommt für 14 Prozent die Unsicherheit über die langfristige Zuverlässigkeit.
Über die Studie
Für die repräsentative Studie befragte das Verbraucherforschungsinstitut Potloc im Auftrag von Horváth knapp 3.000 Pkw-Besitzer in elf Ländern Europas sowie in China und den USA, darunter gut 500 in Deutschland. Berücksichtigt wurden ausschließlich Fahrzeughalter, die in den nächsten zwei bis drei Jahren einen Neukauf planen. Die internationale Studie wurde im Dezember 2024 abgeschlossen.