Horváth-Studie: Life Sciences Industrie beschleunigt Wachstum durch Volumen und Effizienz

  • Umsatzwachstum durch neue Produkte und mehr Volumen erwartet
  • Potenzial für Kostensenkungen vor allem in Verwaltung und Beschaffung
  • Profitiabilitätsmanagement und Fokus auf Mitarbeiterengagement sowie Cyber Security weit verbreitet

Das Topmanagement von Life Sciences Unternehmen blickt sehr optimistisch auf 2024 und 2025. Für das laufende Jahr rechnen über 80 Prozent der Führungskräfte aus Pharma, Medizintechnik und Biotechnologie mit einem Gewinnwachstum, für das kommende sogar über 90 Prozent. Dabei geht rund jedes zweite Unternehmen für dieses und 70 Prozent für das kommende Jahr sogar von Gewinnanstiegen von über fünf Prozent aus. Dies sind Ergebnisse der jährlichen Studie „Life Sciences Executives Flash Report" der Managementberatung Horváth.

Grund für die positive Stimmung: Die Verantwortlichen gehen fest davon aus, dass Volumenwachstum (über 75%), Neuproduktanläufe (über 80%) und Kosteneffizienzmaßnahmen Wirkung zeigen. Dabei setzen sie vor allem auf eine schlankere Verwaltungsstruktur. Fast 50 Prozent der Befragten sehen darin eine Möglichkeit zur Gewinnsteigerung. Eine andere beliebte Maßnahme ist die Neuverhandlung von Lieferantenverträgen. Hier sehen rund 40 Prozent eine Chance. Weitere Effizienzpotenziale liegen in den weit verbreiteten Energiesparprogrammen. Fast 60 Prozent der Befragten führen diese bereits durch; weitere 25 Prozent haben entsprechende Maßnahmen bereits beschlossen.

„Mit dem Rückgang der Inflation erhält auch der nie wirklich verlorengegangene Optimismus in der Life Sciences Branche neuen Auftrieb“, sagt Dr. Philipp Temmel, Partner und Leiter Life Sciences bei Horváth. „Aktuell liegt der Fokus auf dem Wachstum und der Erweiterung des Produktportfolios sowie der Senkung von Verwaltungs- und Materialkosten. Dabei sollten Unternehmen aber nicht Kooperationen und Partnerschaften außer Acht lassen. Sie bieten insbesondere im Technologiebereich großes Potenzial."

Zunehmende Regulierung, Digitalisierung und Sparmaßnahmen

Als größte Herausforderung für ihre Unternehmen sehen die Führungskräfte aktuell das Thema Regulierung. 90 Prozent erwarten, dass die Behörden stärker in den Markt eingreifen werden. Das sind 25 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. „Unternehmen haben einen weiteren Schwerpunkt auf Market Access, Pricing und eine effektive Adressierung des Marktes zu legen – organisatorisch wie auch in der Ansprache von Ärzten und Patienten“, sagt Oliver Freese, Co-Autor der Studie. Weitere über 80 Prozent glauben, dass die Einführung digitaler Innovationen den Markt und die Geschäftsmodelle revolutionieren wird. Darüber hinaus erwarten ähnlich viele Befragte einen starken Einfluss durch gekürzte Gesundheitsbudgets aufgrund öffentlicher Sparmaßnahmen. Zwei von drei Unternehmen bereiten sich auf weitere Herausforderungen in ihren globalen Lieferketten vor.

Die Studie zeigt auch, welche Prioritäten sich die Executives für 2024 gesetzt haben. An erster Stelle stehen die Förderung des Mitarbeiterengagements sowie New-Work-Modelle. Es folgen Cybersicherheit und die Verbesserung der Kosten- und Gewinnstrukturen. Eine wichtige Rolle spielt auch die digitale Transformation, die auf Platz vier der Prioritätenliste steht.

„Generative Künstliche Intelligenz ist ein Game Changer für die gesamte Wertschöpfungskette der Life Sciences Industrie“, sagt Marco Maisenbacher, Co-Autor der Studie. „KI bietet beispielsweise ein großes Potenzial zur Beschleunigung von Forschung und Entwicklung oder der Kommerzialisierung. Wer diese Chancen frühzeitig nutzt, kann sich einen deutlichen Wettbewerbsvorteil verschaffen.“

Über die Studie

Für die Studie „Life Sciences Executives Flash Report“ hat Horváth Führungskräfte aus aller Welt befragt, die in Unternehmen der Life Sciences Industrie tätig sind. Die Befragung wurde im ersten Quartal 2024 durchgeführt.

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