Oft wird ein Zitat verwendet, um die Relevanz von Daten auf den Punkt zu bringen: Daten sind das Öl des 21. Jahrhunderts. Altbekannt, weiß man doch, nicht der Rede wert, so könnte man meinen. In der Praxis tendieren Versicherungsunternehmen jedoch dazu, diese Relevanz nur zu benennen. Eine konsequente Berücksichtigung im Gesamtunternehmen wird hingegen oft nur unvollständig erreicht. Unvollständig zum Beispiel deshalb, weil der Umgang mit Daten keine rein technische, der IT-Abteilung zufallende Aufgabe darstellt oder die Relevanz von Daten (manchmal) durch trendige KI[1]Projekte ohne messbaren Mehrwert zum Ausdruck gebracht werden soll.
Wir zeigen, wie durch Data Governance, also eine ganzheitliche End-to-End-Sicht auf Daten mit allen Konsequenzen in den technischen, vor allem aber fachlichen Bereichen eines Versicherungsunternehmens, ein wirksamer Hebel in der Unternehmenssteuerung geschaffen werden kann. Für diesen ganzheitlichen Blick werden wir zunächst, ausgehend von dem berühmten Zitat, einen Blick auf die Ölindustrie richten und Parallelen zur Datenverarbeitung in Versicherungsunternehmen ausmachen. Daraus leiten wir einige Leitprinzipien ab und diskutieren wesentliche Erfolgsfaktoren, die zur Optimierung der eigenen Data Governance beitragen können.
Lang, R. / Mägebier, A.
Erschienen in: ZfV 02/2024
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Dr. Alexander Mägebier