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Fahrplan in die Zukunft: Wie Software-Defined Vehicles die Automobilindustrie neu definieren

Software-Defined Vehicles rütteln an den Grundfesten der Automobilindustrie. Der Fokus auf Software verändert nicht nur die Bedeutung innerhalb der Entwicklung, sondern hat das Potenzial, das gesamte Geschäftsmodell der Automobilindustrie zu transformieren. Mobilität wird mehr denn je als Ökosystem betrachtet, in dem das physische Fahrzeug zum Träger der Software wird. Diese Software ist die Grundlage für Plattformen und neue Geschäftsmodelle.

Die Automobilbranche erlebt derzeit einen grundlegenden Wandel, der durch batteriebetriebene Elektrofahrzeuge (BEV), fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme (ADAS), vernetzte Funktionen, Mobilitätslösungen, umfassende Personalisierung und eine zunehmende Anzahl eingebetteter Software vorangetrieben wird. Diese Entwicklungen verändern die Art und Weise, wie Autos gesehen und genutzt werden, und eröffnen neue Möglichkeiten, die über die Veränderung der Antriebstechnologie hinausgehen.

Software-Defined Vehicles (SDV) und damit einhergehend die „Softwareisierung“ der gesamten automobilen Wertschöpfungskette – Zulieferer, Hersteller und Handel – stellen die wahre Mega-Disruption für die Automobilindustrie dar!

Geschwindigkeit: Die Entwicklung nimmt Fahrt auf

Die Transformation hin zu SDV stellt insbesondere traditionelle Automobilhersteller vor zahlreiche Herausforderungen. Eine der größten Hürden besteht darin, bestehende Softwarearchitekturen für neue Modelle zu modernisieren und parallel, fundamental neue Entwicklungs- und Produktansätze zu entwickeln.

Dies erfordert erhebliche Investitionen in Softwareentwicklung und neue Architekturen sowie hohe Flexibilität, um auf Marktveränderungen schnell reagieren zu können. Die entstehende Komplexität im Projektportfolio verlangt zudem eine noch engere, flexible Form der Zusammenarbeit sowohl zwischen beteiligten Funktionen als auch mit externen Partnern.

Die Vernetzung der Fahrzeuge wird weiterhin rasant voranschreiten. Durch eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Optimierung via Over-the-Air-Updates sowie eine starke Vernetzung mit externen Systemen wird die Integration weiter verbessert. Moderne IT-Infrastrukturen, inklusive der passenden Sicherheitsarchitekturen, tragen zu einer erhöhten Zukunftssicherheit bei.

Zukünftig wird das Fahrzeug Teil eines intelligenten Mobilitätsökosystems sein, das neben Funktionen wie autonomem Fahren, intelligentem Laden und datengestütztem Management auch gezieltes Mining von Fahrzeugdaten umfasst. Diese Entwicklungen versprechen neue Geschäftspotenziale und eine verbesserte Nutzererfahrung durch personalisierte, dynamische Funktionen.

Vorsprung durch Innovation: Die Top 3 Markttrends

Neue OEM wie Tesla, NIO, BYD oder Rivian haben mit ihren Fahrzeugen und Softwarestrategien eine Vorreiterrolle übernommen. Diese drei Entwicklungen zeichnen sich dabei ab:

  1. Technologie-Vorreiter dringen schnell in den Automobilmarkt vor. Diese Unternehmen bringen nicht nur innovative Technologien und eine hohe Umsetzungsgeschwindigkeit, sondern auch erhebliche Investitionen mit.
  2. Neue OEMs agieren befreiter. Sie müssen kaum Rücksicht auf bestehende Strukturen und Fahrzeuge nehmen. Sie denken ihre Produkte und Fahrzeuge von Beginn an als Teil eines software-dominierten Geschäftsmodells. Sie sehen sich als Tech-Unternehmen.
  3. Etablierte OEMs müssen einen individuellen Weg finden, um die bestehende Produktpalette mehr zu digitalisieren und gleichzeitig disruptive, Software-geprägte Geschäftsmodellideen in ihren Kernprozessen zu integrieren.

Blick nach vorn: Die Software-getriebene Transformation meistern

Unternehmen sollten jetzt gezielt neue Technologien und Softwareentwicklungskompetenzen aufbauen. Dabei gilt es, die gesamte Lieferkette zu optimieren, um die zunehmende Integration von Software effizient zu unterstützen.

Zusätzlich sollten agile Methoden, neue organisatorische Strukturen und DevOps-Praktiken eingeführt werden, um die Softwareentwicklung und den Bereitstellungsprozess zu vereinfachen und zu beschleunigen.

Flexible Entwicklungs- und Fertigungsprozesse sind ebenfalls entscheidend, um auf wechselnde Softwarekonfigurationen und Anforderungen reagieren zu können.

Schließlich muss der Kundenservice gestärkt werden, um Software-bezogene Anfragen, Updates und Fehlerbehebungen (wie OTA-Updates und Cybersicherheit) effektiv zu adressieren und so die Nutzererfahrung (UX) kontinuierlich zu verbessern.

Diese Maßnahmen ermöglichen es, die Chancen der digitalen Transformation voll auszuschöpfen und sich als führender Innovator im Markt zu etablieren.

Gerne unterstützen wir Sie dabei, diese Herausforderungen zu meistern und Ihre Position als Vorreiter in der softwarebasierten Transformation zu stärken. Mit unserer Expertise in Digitalisierung, Prozessoptimierung und Business Transformation helfen wir Ihnen, Ihre Ziele effizient und nachhaltig zu erreichen.

Brauchle, A. / Oswald, S.