Für den Bereich Operations bietet die Digitalisierung umfassendes Potenzial. Neue Technologien automatisieren zeitraubende Geschäftsabläufe, sie machen Wertschöpfungsketten durchgängig transparent sowie proaktiv steuerbar und ermöglichen neue Leistungsangebote. Organisationen werden agiler, arbeiten schneller und richten sich stärker auf die Kunden aus. Prozessexzellenz und intelligente, prädiktive Steuerung sowie eine verzahnte strategische und operative Planung spielen dabei eine Schlüsselrolle.
Rasant beschleunigte Durchlaufzeiten vom Auftragseingang bis zur Produktauslieferung, maßgeschneiderte Leistungen sowie eine individualisierte Kundeninteraktion auf allen Kanälen und in Echtzeit – die Digitalisierung bringt große Veränderungen mit sich. Kunden stellen immer höhere Ansprüche bezüglich Verfügbarkeit, Geschwindigkeit und Customer Experience. Zudem steigern globale Lieferketten und fragmentierte Lieferantenstrukturen die Komplexität der Wertschöpfung und erfordern ein umfassendes Supply Chain Risk Management. Auch der Wettbewerb verschärft sich. Start-ups und agile Plattformanbieter, die von Anfang an auf die Digitalisierung setzen, stellen die klassischen Geschäftsmodelle in Frage.
Gleichzeitig bietet die Digitalisierung mit steigender Rechnerleistung und smarten Technologien neue Möglichkeiten, um Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten sowie neue Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle zu entwickeln. Zu beachten ist dabei, dass die Prozesse durch die zunehmende Vernetzung verwundbarer werden. Sich damit auseinanderzusetzen, ist für den Bereich Operations das Gebot der Stunde. Für den „Maschinenraum“ der Wertschöpfung eröffnen übergreifende Lösungen wie Supply Chain Integration und Business Driven Planning oder konkrete Anwendungen wie Predictive Analytics, Robotic Process Automation und Process Mining umfassendes Potenzial. Die neuen Werkzeuge und Methoden ermöglichen vor allem eine integrierte Planung und exzellente operative Prozesse – wesentliche Treiber der Operations der Zukunft.
Zu den Vorreitern in Sachen Digitalisierung gehört die Trumpf Gruppe aus Ditzingen bei Stuttgart, einer der weltweit führenden Spezialisten für Werkzeugmaschinen und Lasertechnologie. Das Unternehmen begann schon früh, seine internen und externen Prozesse nach entsprechenden Potenzialen zu durchleuchten, um kürzere Durchlaufzeiten, mehr Effizienz und eine höhere Kundenzufriedenheit zu erzielen. Inzwischen hat es unter anderem seine bei Kunden installierten Maschinen über eine Service-Cloud vernetzt und so deren Status permanent im Blick. Damit kann Trumpf zum Beispiel Ersatz- und Verschleißteile rechtzeitig austauschen, was bei Kunden Ausfallzeiten vermeidet, die Produktivität steigert und intelligente Geschäftsmodelle erlaubt.
DATEN UND TECHNOLOGIEN BEHERRSCHEN
Für die Zukunft von Operations ist digitale Exzellenz unabdingbar. Sie befähigt Unternehmen, unmittelbar auf sich ändernde Rahmenbedingungen und Kundenwünsche zu reagieren. Über den Erfolg werden in absehbarer Zeit nicht mehr die besten Produktionsanlagen entscheiden. Vielmehr übernehmen diejenigen Organisationen die Führung, die Daten und Technologien beherrschen. Intelligente Werkzeuge, um große Datenmengen zu erheben, zu verarbeiten und gewinnbringend zu nutzen, gibt es bereits. Mit Hochleistungsrechnern, Machine Learning und Advanced-Analytics-Tools lassen sich aus komplexen, unstrukturierten Zahlenkolonnen wertvolle Informationen und Business Value generieren.
Mit digitaler Exzellenz können Unternehmen
unmittelbar auf sich ändernde Rahmenbedingungen
und Kundenwünsche reagieren.
Das Internet of Things (IoT), das Maschinen, Prozesse und Produkte vernetzt, wird die Wertschöpfung ebenfalls revolutionieren. Es versetzt beispielsweise Bauteile in die Lage, sich mithilfe von Statusmeldungen zu Kapazität, Nutzungsgrad und Ausschuss den bestmöglichen Weg durch den Produktionsprozess zu suchen. Auch Entscheidungen zur Maschinenbelegung können auf Basis von Echtzeitdaten automatisiert getroffen werden.
Zudem übernehmen Robotics-Lösungen zeitaufwendige manuelle Prozesse, was Mitarbeiter von einfachen, sich wiederholenden Routinetätigkeiten entlastet, dabei die Effizienz steigert und Freiraum für wertschöpfende Aufgaben schafft.
BESSER STEUERN DANK TRANSPARENZ
Moderne Technologien sparen nicht nur Zeit, sondern schaffen auch umfassende Transparenz über die gesamte Supply Chain und ermöglichen so die proaktive Steuerung aller Prozesse. Das ist gerade für international agierende Unternehmen mit wachsenden Produktportfolios und komplexen Wertschöpfungsketten erfolgsentscheidend. Schwachstellen in Geschäftsprozessen und Abweichungen vom Prozessstandard kommen zum Beispiel bei der datenbasierten Analyse mithilfe von Process Mining ans Licht und können beseitigt werden.
Den für die Unternehmenssteuerung und Performanceoptimierung wichtigen Gesamtüberblick ermöglicht ein Operations Control Tower. Eine solche Plattform bündelt analytische, prädiktive und Echtzeit-Applikationen und integriert vorhandene operative Systeme. Somit ist es möglich, sämtliche Abläufe entlang der Wertschöpfungskette zu verfolgen und Störungen frühzeitig zu erkennen. Der Operations Control Tower stellt zudem alle Informationen bereit, um Probleme effizient, kostenneutral und ohne negative Auswirkungen auf den Kunden zu lösen, etwa indem Aufträge neu priorisiert werden. Das kann in der Supply Chain bedeuten, Auslieferungsstandorte zu priorisieren und Transporte zu beschleunigen, oder in Service Operations, Prozessdurchlaufzeiten zu reduzieren und den Kunden schneller zufriedenzustellen.
Moderne Technologien gestatten
umfassende Transparenz
und ermöglichen die proaktive Steuerung aller Prozesse.
EIN NEUES PARADIGMA DER PLANUNG
Transparenz, integrierte Prozesse und Geschäftsbereiche sowie eine durchgängig gesteuerte Wertschöpfungskette sind die Voraussetzungen für eine neue Art der Unternehmensplanung. Auf Basis innovativer Technologien und Methoden ist sie integrierter, automatisierter und entscheidungsorientierter. Die operative und die strategische Planung erfolgen verzahnt, was nicht nur den Aufwand senkt, sondern vor allem auch die Qualität der Planung insgesamt verbessert.
Durch die Integration werden strategische Ziele in Pläne überführt, funktionsübergreifend abgestimmt und dank exzellenter operativer Prozesse erfolgreich umgesetzt. Für die vorausschauende Bedarfsplanung liefern Forecasting- und Analytics-Methoden ein genaueres Bild davon, wie sich Mengenstrukturen, Nachfragemuster und andere Faktoren künftig entwickeln werden. Alle Planungsalternativen lassen sich in Modellszenarien abbilden und bewerten, sodass jeweils Aussagen über deren Machbarkeit und finanziellen Erfolg für faktenbasierte Unternehmensentscheidungen zur Verfügung stehen. Auf Basis rollierender Geschäftspläne, etwa über einen Zeithorizont von 24 bis 36 Monaten, erfolgt eine vollständige finanzielle und operative Bewertung.
Voraussetzungen hierfür sind zum einen strategische Planungsprozesse, die die gesamte Wertschöpfungskette umfassen. Zum anderen braucht es system- und datenbasiert gesteuerte operative Prozesse. Dafür müssen die Systeme mithilfe von IoT-Technologien und cloudbasierter Kommunikation fortlaufend Daten zum aktuellen Status sammeln und übermitteln. Diese Informationen liefern Impulse, um Geschäftsabläufe automatisiert zu steuern, zum Beispiel mithilfe künstlicher Intelligenz und selbstlernender Systeme, die die Planungsgüte permanent verbessern.
AUF PROZESSEXZELLENZ KOMMT ES AN
Neben digitaler Expertise benötigen Organisationen daher auch operative Prozessexzellenz für ihre Transformation. Digitale Technologien können Geschäftsabläufe zwar leistungsfähiger und schneller machen, doch ein in sich schlechter Prozess bleibt auch digitalisiert mangelhaft. Für exzellente wie auch für digitalisierte Prozesse gilt daher: Idealerweise sind sie strukturiert und schlank, integriert und digital bzw. automatisiert, transparent und steuerbar, effektiv und effizient sowie sich selbst regulierend.
Um Prozessexzellenz zu erzielen und Best-Practice-Prozesse für die Digitalisierung bereitzustellen, müssen alle Geschäftsabläufe kontinuierlich optimiert werden. Organisationen sind gut beraten, wenn sie dafür eine klare organisatorische Verantwortung schaffen und eine entsprechende Einheit aufbauen. Diese Funktion gewährleistet ein gesamthaftes Vorgehen, um Potenziale umfassend zu nutzen. Die Grundgedanken für eine Prozessoptimierung, die der Einführung eines neuen IT-Systems vorausgehen sollte, sind vielfältig. Organisationen wollen damit oftmals eine kundenzentrierte End-to-End-Prozesssicht erstellen sowie Verschwendung, Schwachstellen und Fehler beseitigen. Abläufe zu automatisieren, neu zu ordnen oder zu beschleunigen sowie durch Prozessinnovation insgesamt agiler zu werden sind weitere wichtige Ansätze.
Prozessexzellenz sowie eine integrierte
strategische und operative Planung und Steuerung
optimieren alle Wertschöpfungsebenen.
Damit sich digitalisierte Prozesse nahtlos in der bestehenden IT-Landschaft umsetzen lassen, müssen sie weitgehend strukturiert und verbessert werden. Prozessoptimierung erfordert daher nicht nur Technologieverständnis, sondern auch fundiertes Wissen über Geschäftsabläufe und Wertschöpfungsketten. Auch strategische Konsequenz und Durchhaltevermögen sind gefragt. Ein professionelles Change-Management kann dabei wirkungsvolle Unterstützung bieten und sollte nicht unterschätzt werden.
SCHUB FÜR ALLE WERTSCHÖPFUNGSEBENEN
Doch der Aufwand lohnt sich. Eine integrierte strategische und operative Planung und Steuerung in Kombination mit Prozessexzellenz verschafft allen Ebenen der Wertschöpfung einen Verbesserungsschub. Einerseits werden bisher weitgehend isoliert planende Einheiten top-down verzahnt, andererseits operative Prozesse bottom-up optimiert. Mit integrierter Planung lassen sich unter anderem der Lieferservice drastisch verbessern und die Zahl der vorzuhaltenden Mitarbeiter exakt vorhersagen, sodass Leerlauf und eine geringe Auslastung vermieden werden. Gleichzeitig verankert Prozessexzellenz die optimierten Geschäftsabläufe nachhaltig im Unternehmen.
Insgesamt eröffnet dies umfassendes Potenzial für das Leistungsangebot und die Kostenbasis. Besser verfügbare Produkte und höhere Servicelevel steigern die Kundenzufriedenheit, der gezielte Einsatz von Ressourcen schafft effizientere Kostenstrukturen. Gerade in umkämpften Märkten sind das wesentliche Wettbewerbsvorteile, die zu einem Alleinstellungsmerkmal werden und letztlich über den gesamten Unternehmenserfolg entscheiden können.
Weitere Informationen unter www.horvath-partners.com/digital-operations
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Jochen Kröber